Frauenstreik am 14. Juni in der Schweiz: Hunderttausende Frauen gingen auf die Straße
Der landesweite Frauenstreik in der Schweiz, der jedes Jahr am 14. Juni stattfindet, wurde dieses Jahr mit einer breiten Beteiligung durchgeführt. Der Aktionstag, der erstmals 1991 im Kanton Wallis von Frauen initiiert wurde, brachte auch dieses Jahr Frauen, LGBTQ+-Personen, Jugendliche und Migrantinnen unter dem Motto Gleichheit, Freiheit und Gerechtigkeit auf die Straßen.
Hunderttausende Menschen im ganzen Land beteiligten sich an den Aktionen, die sich um Forderungen wie den Kampf gegen Femizide, gleichen Lohn für gleiche Arbeit, Geschlechtergerechtigkeit, LGBTQ+-Rechte, Diskriminierung von Migrantinnen und Solidarität mit dem palästinensischen Volk drehten. Mitglieder des Frauenkomitees von PangeaKolektif unterstützten die Streiks landesweit.
Bern
In der Hauptstadt Bern nahmen rund 35.000 Menschen an den Veranstaltungen teil. Im Mittelpunkt der Demonstration, die am Bundesplatz begann, standen Femizide, Rechte für das dritte Geschlecht, Klimagerechtigkeit und Solidarität mit Palästina. Die Aktionen wurden von Musik- und Kulturbeiträgen begleitet.
Genf
In Genf versammelten sich über 30.000 Menschen im Parc des Cropettes. Antizionistische und antifaschistische Parolen prägten die Demonstration. Die Schwierigkeiten und Unsicherheiten, mit denen Migrantinnen konfrontiert sind, wurden mehrfach thematisiert. Auch die Eröffnung des Asylzentrums in Grand-Saconnex wurde protestiert.
Freiburg
In Freiburg versammelten sich Tausende auf dem Place Georges-Python. Im Zentrum standen der Kampf gegen Femizide, Gleichstellung und der Schutz der Rechte von Migrantinnen. Die Aktion setzte die traditionsreiche Geschichte der Frauenbewegung im Kanton fort.
Basel
Zehntausende Menschen versammelten sich rund um den Barfüsserplatz in Basel. Die Themen Palästina, die Lage von Migrantinnen und LGBTQ+-Rechte wurden besonders betont. Das Programm wurde durch Veranstaltungen in lokalen Festivalbereichen ergänzt.
Zürich
In Zürich nahmen über 40.000 Frauen und Unterstützer:innen an der Demonstration teil. In der Innenstadt und rund um Bellevue wurden starke Botschaften gegen Femizide vermittelt. LGBTQ+-Rechte und die Ungleichheiten, denen Migrantinnen ausgesetzt sind, wurden häufig thematisiert. Die Demonstration wurde von Reden und künstlerischen Darbietungen begleitet.
Sion (Kanton Wallis)
In Sion, dem Hauptort des Kantons Wallis, versammelten sich Tausende auf dem Place de la Planta. Im Fokus standen die Beendigung von Femiziden, Gleichberechtigung und der Schutz der Rechte von Migrantinnen. Die Aktion wurde als Ausdruck einer starken Solidarität im Rahmen der Frauenbewegung im Kanton angesehen.
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Bedeutung des Frauenstreiks am 14. Juni
Der 14. Juni ist ein symbolträchtiger und historischer Tag im Kampf für die Gleichstellung der Frauen in der Schweiz. Der erste Streik wurde 1991 im Kanton Wallis organisiert, um auf Diskriminierung, niedrige Löhne und fehlende Rechte von Frauen hinzuweisen. Seitdem ist dieser Tag ein wichtiger Ausdruck der kollektiven Forderungen von Frauen geworden.
Der Frauenstreik gilt nicht nur in der Schweiz, sondern weltweit als Symbol im Kampf für Geschlechtergerechtigkeit. Mit der jährlichen Beteiligung von Frauen, LGBTQ+-Personen und Jugendlichen rückt der Streik zentrale Themen wie Femizide, Lohngleichheit, Diskriminierung und den Schutz von Rechten ins öffentliche Bewusstsein. Der 14. Juni bleibt ein bedeutender Wendepunkt für sozialen Wandel und weibliche Solidarität.
Bericht: Mehmet Murat YILDIRIM